Keine Dämonisierung Andersdenkender!
24. Aug 2023
Stuttgart, 24.08.2023. Auf einer Wahlkampfveranstaltung in München äußerte
Bundeskanzler Scholz im Blick auf Demonstrierende mit Fahnen, auf denen
Friedenstauben abgebildet waren, und Transparenten, auf denen Verhandlungen und
ein Vorrang für Diplomatie gefordert wurden: „Vielleicht sind das gefallene
Engel, die direkt aus der Hölle kommen, weil sie einem Kriegstreiber das Wort
reden“. Zur selben Zeit forderte der Friedensbeauftragte des Papstes für die
Ukraine, Kardinal Matteo Zuppi, mehr Anstrengungen der EU für ein Ende des
Krieges. "Sie tut viel zu wenig, sie müsste viel mehr tun". Die EU
müsste auf jede Art und Weise Friedensinitiativen unterstützen. Ist in den
Augen von Olaf Scholz Kardinal Zuppi also auch ein gefallener Höllenengel?
pax christi wendet sich mit Entschiedenheit gegen eine Dämonisierung politischer Meinungen. Sich gegen weitere Waffenlieferungen auszusprechen und mehr diplomatische Anstrengungen und Verhandlungen zu fordern, stellt eine legitime Position zur aktuellen Regierungspolitik dar. Auch in hitzigen Wahlkampfzeiten sind rhetorische Entgleisungen, wie die von Bundeskanzler Scholz, nicht zu tolerieren, wenn das Klima für den politischen Diskurs nicht in ein demokratiegefährdendes Fahrwasser geraten soll.
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